18 Giugno 2017

Gesunde Patienten

Stefan Perini ("Wirtschaft Quer")

Südtirols Betrieben geht es besser. Bestätigung kommt von institutioneller Seite.

Zur Jahresmitte stellen die Filialen Bozen und Trient von Bankitalia gewöhnlich ihren Bericht zur Wirtschaftsentwicklung in den beiden Provinzen vor. Obwohl in der Regel der Großteil der Entwicklungen bereits bekannt ist, gibt es doch immer wieder die eine oder andere Statistik, die dienlich ist, um das Bild abzurunden.

So stellen die wissenschaftlichen Mitarbeiter der Banca d’Italia fest, dass sich im Jahr 2016 die Nettorentabilität der Unternehmen weiter verbessert hat: Der Anteil der Unternehmen, die einen Gewinn erwirtschaftet haben, liegt bei über 85% (im Jahr 2015 lag dieser bei 76%).

Darüber hinaus hat sich das Verhältnis zwischen EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) und Aktiva ab 2013 laufend verbessert und hat 2015 wieder das Vorkrisen-Niveau erreicht. Dies wiederum hat bewirkt, dass die Eigenfinanzierungkraft der Unternehmen gestiegen ist. Um Investitionen zu finanzieren, haben die Unternehmen in geringerem Maß als früher auf Fremdmittel zurückgreifen müssen.

Vor diesem Hintergrund erschließt sich auch, warum die Investitionen der Unternehmen wieder deutlich zunehmen, die Kreditvergabe an Unternehmen aber sogar zurückgeht. Die italienische Nationalbank stellt fest: Gerade die größeren und solideren Unternehmen haben 2016 weniger Bankkredite beansprucht.

Will heißen, den Südtiroler Unternehmen geht es gut. 85 von 100 sind wieder in der Gewinnzone. Der Vorwand, es würde keinen Spielraum für Betriebsprämien oder Lohnerhöhungen für die Belegschaft geben, verliert an Rechtfertigung.

Prima pubblicato in “Die Neue Südtiroler Tageszeitung”, edizione del 17 giugno 2017

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