13. Oktober 2017

„Unprofessionelle Kritik“

„Man sollte die Studie schon ganz durchgelesen haben, bevor man ein derart vernichtendes Urteil darüber abgibt“, nimmt AFI-Präsidentin Christine Pichler auf die jüngsten Vorwürfe von Unternehmerverband und CNA-SHV betreffend den AFI-Zoom „Die Top100-Unternehmen Südtirols und ihre Betriebsabkommen“ Stellung. Bei der Studie handle es sich um eine Fotografie des Ist-Zustandes, es werde aufgezeigt, wie vielfältig Betriebsabkommen sein können, ohne eine Wertung abzugeben.

Mittwoch, 11.10.2017 hat das AFI | Arbeitsförderungsinstitut die Studie „Die Top100 Unternehmen in Südtirol und ihre Betriebsabkommen“ veröffentlicht. Es handelt sich um eine Fotografie des aktuellen Stands der Betriebsabkommen, die von den 100 größten Südtiroler Unternehmen der Privatwirtschaft mit den Gewerkschaften abgeschlossen wurden. Anstoß für die Analyse war auch der Umstand, dass die nationale Gesetzgebung die betriebliche Verhandlungsebene durch steuerliche Begünstigungen fördert.

Aus aktuellem Anlass nimmt das AFI nochmal auf einige wesentliche Punkte Bezug, die allerdings auch klar in der Studie erwähnt sind:

  • Untersuchungsgegenstand sind die100 mitarbeiterstärksten Unternehmen der Südtiroler Privatwirtschaft. Es ist weder möglich noch bezweckt, etwas über die anderen rund 58.000 Unternehmen auszusagen, die im Handelsregister der Handelskammer Bozen eingetragen sind.
  • Die Studie bezieht sich auf die Betriebsabkommen, die zwischen Unternehmen und Gewerkschaften abgeschlossen wurden, ohne Benefits aus Landeszusatzverträgen und/oder informeller Art zu berücksichtigen.
  • Im Unterschied zur Kritik von CNA-SHV zielt die Studie nicht darauf ab, die Arbeitsqualität am Arbeitsplatz zu erheben.
  • Aus der Analyse geht nicht hervor, dass die Arbeitsbedingungen in Unternehmen mit Betriebsabkommen immer besser sind als in jenen ohne Betriebskommen. Es stimmt aber auch, dass dort, wo diese vorhanden sind, es für die Arbeitnehmer fast immer eine Besserstellung im Vergleich zu den nationalen oder territorialen Kollektivverträgen bedeutet.
  • Das AFI sammelt und analysiert seit 20 Jahren die Betriebsabkommen, die zwischen Unternehmen und Gewerkschaften verhandelt werden. Den Forschern kann das eine oder andere Element entglitten sein. Dennoch ist die Kritik des Unternehmerverbandes auf „Unvollständigkeit der Information“ haltlos. Fakt ist, dass es keine Organisation und keinen Verband in Südtirol gibt, der in der Lage ist, einen derartig breiten Überblick zum Stand der betrieblichen Verhandlung zu lie-fern, wie es das AFI tut.

Für weitere Informationen steht AFI-Direktor Stefan Perini zur Verfügung (T 0471 41 88 30, stefan.perini@afi-ipl.org). 

AFI Pressemitteilung |

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