Sommer 2016|02 – Eckdaten ok, Stimmung etwas eingebremst

AFI Barometer | Arbeitnehmer*innen | Konjunktur | Zukunft | 28. Juli 2016

Südtirol: Die Lage ist besser als die Stimmung

In Südtirol haben sich die Stimmungsindikatoren der Arbeitnehmer mehrheitlich abgeschwächt, allerdings nicht in dem Maße, wie auf nationaler Ebene. Positiv hervorzuheben ist für Südtirol die wahrgenommene Sicherheit des eigenen Arbeitsplatzes (zu 93% als sicher empfunden) sowie die Perspektive, einen gleichwertigen Job zu finden (der höchste Wert seit Beginn der Erhebung im Sommer 2013). Doch es gibt auch Schattenseiten: Die Rückbildung der Zahl an Arbeitslosen könnte in den nächsten Monaten ins Stocken geraten. Der Anteil der Südtiroler Arbeitnehmer der angibt, nur mit Schwierigkeiten über die Runden zu kommen, weil das Geld nicht bis ans Monatsende reicht, steigt wieder auf 36% an. Schließlich wird eine gewisse Verunsicherung bei den Arbeitnehmern deutlich, was ihre Sparfähigkeit in den nächsten 12 Monaten anbelangt. Meldungen über strauchelnde Banken, die allgemeine Unsicherheit an den Finanzmärkten und niedrige Sparzinsen bilden hierfür kein förderliches Umfeld.

AFI-Wachstumsprognose für Südtirols Wirtschaft unverändert

Zu Jahresmitte 2016 präsentieren sich die Eckzahlen zu Südtirols Wirtschaft durchaus zufriedenstellend: Der Positiv-Trend am Südtiroler Arbeitsmarkt hat sich im 1. Halbjahr 2016 gefestigt (Beschäftigung: +2,5%, Zahl an Arbeitslosen: -2,1%, Arbeitslosenrate: 3,8%). Die Erholung ist nun auch im Baugewerbe in aller Deutlichkeit sichtbar. Die Exporte konnten im 1. Quartal 2016 gesteigert werden (+4,7%), ebenso die Importe (+0,9%). Die touristische Wintersaison schloss mit einem Nächtigungsplus von +6,2% ab – berücksichtigt man nur die ersten vier Jahresmonate waren es +5,7%. Des Weiteren ist anzumerken, dass die Aussichten für Südtirol gerade wegen der vergleichsweise geringen Terrorgefahr auch für das zweite Halbjahr besonders gut sind. Die Inflation bleibt mit +0,3% im Schnitt der ersten sechs Jahresmonate knapp im positiven Bereich. Besondere Aufmerksamkeit gilt in dieser Phase dem Kreditmarkt. Zwar ist das Kreditvolumen in den ersten vier Jahresmonaten insgesamt um +2,6% angestiegen, aber die Kreditvergabe an Unternehmen ist in den Monaten März und April eingebrochen. Die AFI-Wachstumsprognose für Südtirols Wirtschaft von +1,0% im Jahr 2016 bleibt nichtsdestotrotz aufrecht.

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