Winter 2016|02 – Stimmung unverändert

AFI Barometer | Arbeitnehmer*innen | Konjunktur | Zukunft | 19. Januar 2017

Stimmung: nennenswerte Aufhellung von 2014 auf 2015, Stabilität von 2015 auf 2016

Aus den sieben Stimmungsindikatoren, die im AFI-Barometer bei der Südtiroler Arbeitnehmerschaft ermittelt werden, lässt sich aktuell kein eindeutiger Trend ablesen – nicht im Vergleich zur Umfrage vor drei und nicht im Vergleich zur Umfrage vor 12 Monaten (siehe Grafik). Der Blick auf die Jahresmittelwerte der vier vorausschauenden Indikatoren zeigt aber unmissverständlich eine Aufhellung von 2014 auf 2015 und eine stabile Entwicklung von 2015 und 2016 auf. Das heißt, die Aussichten für 2017 liegen auf dem Niveau von 2016, bei heute günstigeren Ausgangsbedingungen am Arbeitsmarkt.

2016: Vorläufige Endbilanz positiv

Auf Grundlage der wirtschaftlichen Eckzahlen, die zu einem guten Teil schon weit ins Jahr 2016 hineinreichen, leitet sich für Südtirols Wirtschaft eine durchaus zufriedenstellende vorläufige Endbilanz 2016 ab: Der Südtiroler Arbeitsmarkt zeigte sich 2016 extrem aufnahmefähig. Im Jahresschnitt ist die Zahl an unselbständig Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahr um +2,7% angestiegen. Die amtliche Arbeitslosenrate hat sich im dritten Quartal 2016 auf 3,6 % zurückgebildet. Doch selbst hier ist nicht alles Gold, was glänzt. Die Arbeits-Voucher werden immer mehr zum Problem für den Südtiroler Arbeitsmarkt. Im Außenhandel hat sich die Dynamik im Jahresverlauf 2016 etwas abgeschwächt. In den ersten neun Jahresmonaten 2016 ergibt sich ein Zuwachs bei den Exporten von +2,9% und bei den Importen von +2,6%. Außerordentlich stark entwickelt sich der Tourismus mit einem Nächtigungszuwachs von +7,2%. Das Kreditvolumen ist um +0,9% angestiegen. Schwach bleibt die Kreditvergabe an Unternehmen. Im Dezember 2016 ist die Inflationsrate in Bozen auf +1,4% geklettert. Grund dafür sind in erster Linie die sprunghaft angehobenen Preise in der Beherbergung, sowie bei den Speise- und Schankbetrieben. In zweiter Linie aufgrund der wieder anziehenden Rohölpreise mit Auswirkungen auf die veredelten Produkte wie Benzin, Diesel und Heizöl. Ein Deflationsszenario für Südtirol scheint jedenfalls als heutiger Sicht gebannt.

2017: AFI prognostiziert für Südtirol Wirtschaftswachstum von +1,4%

Die vier Frühindikatoren bilden die Erwartungen ab, die Südtirols Arbeitnehmer für die nächsten 12 Monate stellen, und zwar betreffend die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung Südtirols, die Entwicklung der Arbeitslosigkeit, die Entwicklung der finanziellen Situation sowie die Entwicklung der Sparmöglichkeiten für die eigene Familie. Zu Jahresauftakt 2017 ist die Stimmung auf demselben Niveau wie zu Jahresauftakt 2016, allerdings vor dem Hintergrund einer besseren Situation am Arbeitsmarkt. Aus der Zusammenschau aller verfügbaren Informationen stellt das AFI für das Jahr 2017 eine Wirtschaftswachstums-Prognose von +1,4%. Damit wächst Südtirols Wirtschaft im EU-Schnitt und stärker als im nationalen Schnitt.


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