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Die Kluft zwischen Arm und Reich wird von den Südtiroler Arbeitnehmern als bedeutend eingestuft. 87% der befragten Arbeitnehmer/Innen sind der Meinung, der Wohlstand sei in Südtirol relativ ungleichmäßig verteilt. Verantwortlich werden dafür die gesamtstaatliche und lokale Wirtschaftspolitik, die Lohnpolitik und das Steuersystem gemacht. Eine gute Schulbildung sowie ein gutes Netzwerk sind entscheidend, um in Südtirol die Nase vorn zu haben.

87% der im AFI-Barometer befragten Arbeitnehmer/Innen schätzen die Kluft persönlich zwischen jenen, die in Südtirol viel haben und jenen, die wenig haben, als “groß” (56%) bzw. “sehr groß” (31%) ein. Nur 13% der Arbeitnehmer/Innen sind der Meinung, dass die Unterschiede wenig ins Gewicht fallen. Ergebnisse, die durchaus mit jenen der Vorjahre übereinstimmen und den AFI-Forscher Matteo Antulov insofern nicht wirklich überraschen, wenn nicht aufgrund der Tatsache, dass selbst ein so einschneidendes Ereignis wie die Corona-Pandemie die Prozentanteile der Antworten nicht durchmischt hat.

Zur Pressemitteilung (PDF)

Südtirols Arbeitsmarkt erholt sich im 2. Quartal des Jahres besonders stark und die Stimmung bei Südtirols Arbeitnehmern hebt ab. Der genauere Blick in die Branchenrealität deckt aber auch wunde Punkte auf: die gedrückte Stimmung bei den Arbeitnehmer/Innen aus der Landwirtschaft und dem Baugewerbe, die Sorge um die geringe Beschäftigungsstabilität im Gastgewerbe, die (nach eigenen Angaben) unzureichende Beschäftigungsfähigkeit öffentlich Bediensteter.

Zwischen April und Juni hat sich der Aufholprozess am Südtiroler Arbeitsmarkt beschleunigt. Im Juni war bereits wieder das Beschäftigungsniveau von „vor der Krise“ (2019) erreicht. Das 2. Quartal 2021 schließt mit einem Zuwachs von +4,6% zum Vorjahresquartal. Zurückzuführen ist dies nahezu ausschließlich auf die Zunahme von befristeten und Saisons-Arbeitsverträgen (+20,5%), Die Zahl der Festanstellungen bewegt sich nur leicht (+0,7%).

Im Juni 2021 hat sich die Stimmung bei Südtirols Arbeitnehmer/Innen deutlich aufgehellt, insbesondere was die Wirtschaftsaussichten für die nächsten 12 Monate anbelangt. Der diesbezügliche Indikator hat im Vergleich zu März 2021 auf einen Schlag 43 Indexpunkte zugelegt. „Einen Sprung dieser Größenordnung hat es seit Einführung des AFI-Barometers im Jahr 2013 noch nie gegeben“, unterstreicht AFI-Direktor Stefan Perini. Aber auch die Arbeitsmarktindikatoren stimmen zuversichtlich. „Bei diesen Gegebenheiten seien Massen-Entlassungen nicht zu befürchten – im Gegenteil“, heißt es aus dem AFI. „Südtirols Wirtschaft nimmt Schwung auf“, freut sich Perini und relativiert gleichzeitig: „Es bleibt aber ein Aufschwung auf dünnem Eis“.


AFI-Barometer – Sommer 2021, „Das Stimmungsbild der Südtiroler Arbeitnehmer“ >> HIER

Eine Sommersaison, die auf 80% des Vorkrisenniveaus aufschließt, grünes Licht für den Bettenstopp und eine Absage für die Verlängerung der Piste des Flughafens: das sind die drei Hauptergebnisse aus dem Sonderteil der Sommerausgabe des AFI-Barometers.
Die Sommer-Ausgabe 2021 des AFI-Barometers lenkt den Fokus somit auf den touristischen Aufschwung, aber auch auf die mittelfristigen Herausforderungen einer Branche, die sich immer stärker an Nachhaltigkeit und Qualität orientieren will.


Die Pressemitteilung >> PDF

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