Branchenspiegel Themenblock Stimmungsbild Sonderthema

Die Erwartungen die wirtschaftliche Entwicklung in Südtirol in den nächsten 12 Monaten betreffend, sinken in allen Branchen deutlich, vor allem im Baugewerbe (-38 Indexpunkte im Vergleich zum Vorjahr), aber auch im Gastgewerbe (-33) sowie im Handel (-28) und im Verarbeitenden Gewerbe (-23).

Wenig Positives gibt es auch im Hinblick auf die Beschäftigungsaspekte zu berichten.  Viele Stimmungsindikatoren, welche den Arbeitsmarkt beschreiben, fallen auf das Niveau von Frühjahr 2020 zurück. Die Sorge, den Arbeitsplatz zu verlieren, hängt dagegen stark von der Branche ab. Diese Sorge wächst vor allem im Gastgewerbe, bleibt aber sowohl im öffentlichen Sektor als auch in den Privaten Dienstleistungen nahezu unverändert. Parallel dazu nimmt die Schwierigkeit zu, einen gleichwertigen Job zu finden. Diejenigen, die einen Arbeitsplatz haben, halten an diesem fest, und diejenigen, die in einer angeschlagenen Branche arbeiten, suchen verstärkt nach neuen Arbeitsperspektiven.

In den letzten 12 Monaten ist die Konsumneigung gesunken und folglich die Sparneigung gestiegen. Die Sicherheit des investierten Kapitals sowie die sofortige Verfügbarkeit desselben sind die Hauptkriterien, an denen sich Südtirols Arbeitnehmer*innen beim Sparen orientieren. Der wichtigste Anlass, um zu sparen? Um für Unvorhergesehenes gerüstet zu sein.

Zwei Quartale in Folge hatte sich die Stimmung bei Südtirols Arbeitnehmern wieder aufgehellt – dann kam die zweite Pandemie-Welle. Im Dezember sind die Aussichten für Südtirols Wirtschaftsentwick-lung wieder auf das Niveau des ersten Lockdowns abgerutscht. 2020 wird für die Südtiroler Wirtschaft als eines der schwärzesten Jahre der Nachkriegsgeschichte in Erinnerung bleiben. Doch eine wirtschaftliche Katastrophe war es nicht, zumal sich die verlorene Wirtschaftsleistung noch im einstelligen Bereich bewegen wird.


AFI-Barometer – Winter 2020/2021, „Das Stimmungsbild der Südtiroler Arbeitnehmer“ >> PDF
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Einfach mal wegfahren, die Bewegungsfreiheit genießen, Freunde wiedertreffen: das sind die Dinge, auf die sich Südtirols Arbeitnehmer/Innen am meisten freuen, ist einmal Covid-19 vorbei. Die AFI-Umfrage zeigt auch: Die aktuelle Situation belastet Südtirols Familien schwerer psychisch als finanziell. „Neben den unmittelbaren müssen auch die längerfristigen Folgen der Pandemie von uns Ent-scheidungsträgern ins Blickfeld genommen werden, mahnt AFI-Präsident Dieter Mayr. „Wie das AFI-Barometer zeigt, sind das nicht nur die wirtschaftlichen.“

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