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Bedingt durch die Zuspitzung der Corona-Krise in der ersten Märzhälfte sind die Aussichten für die Wirtschaftsentwicklung in Südtirol dramatisch eingebrochen – allerdings nicht überall gleich stark. Sehr deutliche Dämpfer zeigen die Erwartungen der Arbeitnehmer aus den Sektoren Handel (- 17 Indexpunkte im Vergleich zu vor 12 Monaten), Verarbeitendes Gewerbe, Hotel- und Gastgewerbe und Private Dienstleistungen (alle -16). Verhältnismäßig bescheidener fällt der Stimmungseinbruch der Lohnabhängigen aus Landeswirtschaft (-6), Öffentlichem Sektor (-3) und Baugewerbe (-3) aus. Lesen Sie den Branchenspiegel als PDF.


Branchenspiegel, AFI-Barometer – Frühjahr 2020>> PDF

64% der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in Südtirol können sich vorstellen, ihren Job bis 65 zu machen, 36% nicht. Was hält und motiviert: Weniger Stress, im Vergleich zur Rente besseres Verdienst, kürzere und/oder flexiblere Arbeitszeiten.

Die Alterung der Erwerbsgesellschaft ist einer der drängendsten arbeitspolitischen Aspekte der nächsten zwanzig Jahre. Langsam aber sicher erreichen die Babyboomer das Rentenalter.

Um bis ins hohe Erwerbsalter berufstätig zu bleiben, müsse der Arbeitsstress weniger werden, sagen 76% der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Auch sei es einfach finanziell nicht attraktiv genug, im Job zu bleiben, sagen 75% – hier ist eine gewisse Tendenz zur „Flucht in die Rente“ feststellbar. Hoch im Kurs stehen eine flexible Arbeitszeit (66%) und kürzere Arbeitstage und -wochen (65%).

Die Arbeitnehmer-Aussichten auf Südtirols Wirtschaft fallen auf einen historischen Tiefststand. Südtirol ist der Covid-19-Krise überdurchschnittlich stark ausgesetzt, aber hat aber auch die Kraft darauf zu reagieren, die andere Regionen oder Bundesländer nicht habe. Die Umfrage zum aktuellen Stimmungsbild der Südtiroler Arbeitnehmer*innen wurde zwischen 20. Februar und 20 März durchgeführt. In den ersten Interviews schien die Welt noch in Ordnung zu sein. Doch die Stimmung änderte sich schlagartig ab der zweiten Märzwoche, als sich die Pandemie zuspitzte. In Mitleidenschaft gezogen wurde auch der Blick auf die Entwicklung am Arbeitsmarkt (-10). Positiv sei, dass die Indikatoren, welche die Situation der eigenen Familie abbilden, sich im moment stabil zeigten. Die vom AFI befragen Arbeitnehmer*innen fürchteten Mitte März also weder den eigenen Arbeitsplatz zu verlieren noch empfanden sie die Suche nach einem neuen, gleichwertigen Arbeitsplatz als problematisch.

HIER gehts zur Studie >> AFI-Barometer – Frühjahr 2020

Luft raus bei mehr als 60 Minuten zur Arbeit

In der Frühlingsausgabe der vierteljährlichen Stimmungsumfrage unter Südtirols Arbeitnehmerschaft fragte das AFI die Berufspendler nach der aufgewendeten Zeit, den verwendeten Verkehrsmitteln sowie nach der gefühlten Belastung. 8 von 10 Arbeitnehmenden in unserem Land sagen, dass sie ihren Arbeitsplatz innerhalb von 30 Minuten erreichen. Dieser im internationalen Vergleich privilegierte Status könnte sich in Zukunft noch verbessern: Mit mehr Homeoffice und dezentraler Verwaltung – zum Wohl der Umwelt und im Sinn der ländlichen Entwicklung.

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