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Zieht der wirtschaftliche Aufschwung an Südtirols Arbeitnehmern vorbei? In der Frühjahrsausgabe des AFI-Barometer hat sich nur einer von sieben Stimmungsindikatoren signifikant aufgehellt. Das im Branchenspiegel differenzierte Stimmungsbild nach Sektoren zeigt erste positive Signale im Hotel- und Gastgewerbe an.



Digitalisierung wird als Mehrbelastung wahrgenommen

Südtirols Arbeitnehmer sind sich uneins, ob die fortschreitende Digitalisierung in Südtirol zu mehr oder weniger Arbeitsplätzen führen wird. Die Antworten verteilen sich zu knapp ein Drittel jeweils auf „mehr“, „gleichbleibend“ und „weniger“. Aktuell wird die Digitalisierung eher als Mehrbelastung denn als Arbeitserleichterung wahrgenommen. Die Zahlen hierzu: 44% der Arbeitnehmer sind der Meinung, durch die Digitalisierung habe die Arbeitsbelastung zugenommen, 45% sagen, sie sei gleichgeblieben, und nur 11% sagen, sie habe abgenommen. Mit 40% ist der Anteil jener hoch, die angeben, durch die Digitalisierung sei die Überwachung ihrer Arbeitsleistung gestiegen. Für 3 von 10 Arbeitnehmern hat die Digitalisierung Möglichkeiten eröffnet, einen größeren Teil der Arbeit ortsungebunden abwickeln zu können.


Sonderthema: Digitalisierung (Folienset) >>

Das Stimmungsbild der Südtiroler Arbeitnehmer entspricht weitgehend jenem des Vorjahres. Ein weiteres Mal besonders aufgehellt hat sich Einschätzung der Entwicklung am Südtiroler Arbeitsmarkt. Angesichts wachsender geopolitischer Risiken und Konjunkturbremsen hält das AFI | Arbeitsförderungsinstitut an seiner Wachstumsprognose von +1,5% für die Südtiroler Wirtschaft im Jahr 2018 fest.

Nur ein Stimmungsindikator hellt sich besonders auf

Betrachtet man die Stimmung der Arbeitnehmer im 4-Jahres-Vergleich, so haben sich alle Indikatoren aufgehellt, die das wirtschaftliche Umfeld und den Arbeitsmarkt in Südtirol betreffen – 4 von 7 sogar nennenswert. Keine Verbesserung zeigen hingegen jene Indikatoren, welche die Situation der eigenen Familie abbilden (Auskommen mit dem Einkommen, Sparfähigkeit, finanzielle Perspektiven). Aktuell haben 31% der Südtiroler Arbeitnehmer Schwierigkeiten über die Runden zu kommen, weil das Geld nicht bis ans Monatsende reicht – in der zeitlichen Betrachtung ein verhältnismäßig geringer Wert. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich nur 1 Indikator signifikant aufgehellt, und zwar der Indikator „Erwartete Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den nächsten 12 Monaten“.


Stimmungsbild – Früjahr 2018 (Folienset) >>

Südtirols Arbeitnehmer äußern sich zufrieden mit dem Ansehen des Unternehmens, für welches sie arbeiten, und mit ihrer Stellung in der Gesellschaft, etwas weniger mit den Weiterbildungsmöglichkeiten, dem Führungsstil des Vorgesetzten und dem aktuellen Einkommen.

Seit vier Jahren ist die Frage nach der Arbeitszufriedenheit fixer Bestandteil des AFI-Barometers.

Mangelnde Aufstiegschancen wunder Punkt

In der Frühjahrsausgabe des AFI-Barometers zeigen sich die befragten Arbeitnehmer äußerst zufrieden mit dem Image des Unternehmens bzw. der Einrichtung, für welche sie arbeiten (Indexwert +45 auf einer Skala von +100 bis -100), sowie mit ihrer Stellung als Arbeitnehmer in der Gesellschaft (+31). Deutlich dahinter liegen die Einschätzungen betreffend die Weiterbildungsmöglichkeiten im Betrieb (+20), den Führungsstil des Vorgesetzten (+19) und das aktuelle Einkommen (+16). Zwar im positiven Bereich, aber relativ abgeschlagen, folgen die Einschätzungen zu Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten (+4).

Nach Zweijahresdämpfer wieder positivere Einschätzungen

Besonders markant seien die Schwankungen in der Einschätzung der gesellschaftlichen Stellung des Arbeitnehmers sowie in Bezug auf die Weiterbildungsmöglichkeiten ausgefallen, auch wenn das hohe Niveau von 2015 nicht wieder erreicht sei. Einen Sonderfall bilden die Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten, deren Bewertung nicht nur zurück liege, sondern die sich im Zeitverlauf auch noch leicht eingetrübt habe.

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