Branchenspiegel Themenblock Stimmungsbild Stimmungsbild

Auf dem Südtiroler Arbeitsmarkt wachsen die befristeten Arbeitsverträge fünfmal so schnell wie die befristeten. In den Branchen Private Dienstleistungen, Bauwirtschaft und Handel ist der Zuwachs sogar zweistellig. 

HIER gehts zur Pressemitteilung

HIER gehts zur Studie

 

 

 

Allheilmittel oder trojanisches Pferd?

Das Bürgereinkommen („reddito di cittadinanza“) beherrscht derzeit die politische Debatte in Italien. Positiv hebt das AFI hervor, dass die italienische Regierung die Armutsbekämpfung zur politischen Priorität erklärt hat und dass eine effektive Bereitschaft besteht, den Wohlfahrtsstaat neu zu modellieren. Doch die Vorbehalte des AFI sind sehr stark: Damit das Bürgereinkommen funktionieren kann, benötigt es entsprechende strukturelle Voraussetzungen (Stärkung Arbeitsvermittlungszentren, Schaffung von Arbeitsangeboten, flankierende Berufsbildung, Vernetzung der Informationstechnik) die realistisch gesehen eine Vorlaufzeit von 5 Jahren benötigen. Dazu gesellen sich Zweifel inhaltlicher Natur und über den verwaltungstechnischen Ablauf. Nicht ausreichend durchdacht ist laut AFI insbesondere die Koexistenz des Bürgereinkommens mit bestehenden Wohlfahrtsleistungen, insbesondere wenn sie unterschiedliche Zuständigkeitsebenen betreffen. In einer speziellen Situation befinde sich Südtirol, das in Sachen Sozialhilfe kraft Autonomiestatut primäre Zuständigkeit genieße. Man müsse achtsam überlegen, ob man zulassen wolle, dass das gesamtstaatliche System auf Südtirol übergestülpt wird oder ob man an der Südtiroler Mindestsicherung nach österreichischem Muster festhalten wolle, warnt AFI-Direktor Stefan Perini. Zu bedenken sei, dass die Situation von Arbeitsmarkt und Gesellschaft in Südtirol nicht mit jener Gesamtitaliens gleichzusetzen sei, und dass deshalb die Wirksamkeit eines „Bürgereinkommens“ unter jener der bewährten Südtiroler Mindestsicherung liegen könne.


AFI-Barometer Herbst 2018 – Sonderthema Bürgereinkommen (Präsentation PREZI de/it) >>PDF

Wichtigster Stimmungsindikator zeigt nach unten

Die ersten Wolken am Südtiroler Konjunkturhimmel zeigen sich laut AFI bei den Arbeitnehmern. „In unserem Herbstbarometer bricht im Gegensatz zur unveränderten Stimmung bei den Südtiroler Arbeitnehmern ausgerechnet die Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung Südtirols in den nächsten 12 Monaten zum dritten Mal in Folge ein, womit man nun gesichert von einem Abwärtstrend sprechen kann“, stellt das Institut fest. Alle anderen Indikatoren im AFI-Barometer zeigten sich im 12-Monats-Vergleich zumindest stabil. Die Jobaussichten würden von den Arbeitnehmern heute sogar nennenswert besser eingestuft als noch vor einem Jahr.

AFI-Präsidentin Christine Pichler: „Südtirol steht europaweit im Wettbewerb um die besten Fachkräfte. Südtirol muss für qualifizierte Arbeitskräfte attraktiver werden. Es geht um feste Arbeitsverträge, berufliche Entwicklungsmöglichkeiten, familienfreundliche Arbeitszeiten, ein kollegiales Betriebsklima und vor allem um eine anständige Entlohnung. Nur so kann die Abwerbung von einheimischen Fachkräften gestoppt werden und nur so kommen neue und dringend gebrauchte Fachkräfte ins Land.“


AFI Barometer Herbst 2018 Stimmungsbild (Prezi-Präsentation >> PDF)

Betriebliche Wohlfahrtsleistungen anstelle von Leistungsprämien? Warum nicht?

Die Wohlfahrtsleistungen der Betriebe feiern auch in Südtirol ein lebhaftes Comeback. Im aktuellen Herbst-Barometer hat das AFI | Arbeitsförderungsinstitut die Arbeitnehmerschaft in Südtirol dazu befragt. Fast zwei Drittel der Südtiroler Arbeitnehmer (65%) erhalten vom Arbeitgeber Zuschüsse für eine private Krankenversicherung, 63% bekommen Zuschüsse für einen privaten Rentenfonds und 62% haben Mensa oder erhalten Essensgutscheine. Überraschend: 55% der Arbeitnehmer sehen Wohlfahrtsleistungen des Betriebes als Alternative zu Prämien bzw. zu mehr Lohn, während 27% der Befragten damit nicht einverstanden wären.


AFI Barometer Herbst 2018 Betriebliche Wolfahrtsleitungen>> PDF

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner