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„Die Unternehmer sehen in Südtirol kurzfristig keine konjunkturelle Abschwächung, die Arbeitnehmer aber schon – das macht der Branchenspiegel im AFI-Herbstbarometer nur noch deutlicher“, sagt AFI-Direktor Stefan Perini. In 5 von 7 untersuchten Wirtschaftssektoren flachen die Erwartungen der Südtiroler Arbeitnehmerschaft in Bezug auf die zukünftige Wirtschaftsentwicklung ab.

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Berufliche Weiterbildung für 77 von 100

Ob Weiterbildungskurs, Tagung, Einarbeitung am Arbeitsplatz oder aus eigenem Interesse: Laut AFI-Barometer Herbst haben 77 von 100 Arbeitnehmern in den letzten 12 Monaten in Südtirol mindestens eine Weiterbildung gemacht – nach Eigenangabe der Befragten immerhin im Ausmaß von im Schnitt 61 Stunden pro Jahr. Verpflichtend war sie selten – hauptsächlich haben sich Arbeitnehmer aus dem Wunsch weitergebildet, besser im Beruf zu sein oder aus eigenem Interesse. Der Rest gibt an, keine Weiterbildung zu brauchen, der Arbeitgeber sie nicht genehmigt habe oder berufliche Zeitknappheit sie nicht zuließe. Inwieweit decken sich die beruflichen Kompetenzen mit der tatsächlich zu leistende Arbeit? Von 100 Arbeitnehmer sagen 13, dass sie mehr Weiterbildung bräuchten, um ihren Beruf gut auszuüben, 56 fühlen sich adäquat ausgebildet, 31 glauben hingegen, dass sie auch anspruchsvollere Tätigkeiten übernehmen könnten.


AFI Barometer – Herbst 2019 – Themenblock: Berufliche Weiterbildung und Kompetenzen (Folienset) >> PDF

Drei Auffälligkeiten im Stimmungsbild

Im aktuellen Stimmungsbild der Südtiroler Arbeitnehmer behält die Zuversicht noch die Oberhand: Die Indikatoren zu den wirtschaftlichen Aussichten für die nächsten 12 Monate bleiben nach oben gerichtet, die Vorzeichen einer Abkühlung sind allerdings nicht von der Hand zu weisen.

Angesprochen auf die eigene wirtschaftliche Situation beschreiben die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dieselbe als „unverändert“, was einmal mehr untermauert, dass das Gefühl vorherrscht, vom wirtschaftlichen Aufschwung nicht profitieren zu können. Die Suche nach einem gleichwertigen Arbeitsplatz gestaltet sich aktuell recht unproblematisch.

AFI-Direktor Stefan Perini stellt allerdings drei Auffälligkeiten fest: „Erstens expandiert die Südtiroler Wirtschaft, während das Umfeld weitgehend stagniert. Zweitens sehen die Unternehmer in Südtirol kurzfristig keine konjunkturelle Abschwächung, die Arbeitnehmer aber schon. Drittens sind die Südtiroler Unternehmen mit der Ertragssituation zufrieden, die Arbeitnehmer mit ihrem Lohn weniger.“


AFI Barometer – Sommer 2019 Stimmungsbild (Folienset) >> PDF

Vorschau AFI-Barometer: „Für mehr Festanstellungen im Gastgewerbe“

Für Südtirols Arbeitnehmerschaft überwiegen die Vorteile des Tourismus, doch werden auch die Kollateralschäden klar gesehen: 73% der im aktuellen AFI-Herbstbarometer Befragten halten den Tourismus mitverantwortlich für die extrem hohen Wohnungspreise, 72% für die höhere Verkehrs- und Umweltbelastung. Mehr noch: 84% sprechen sich im AFI-Barometer für wirtschaftspolitische Anreize aus, damit Ganzjahresbetriebe im Gastgewerbe verstärkt auf Festanstellungen statt auf Saisonverträge zurückzugreifen.

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