17. Januar 2022

Auf der Suche nach einem neuen Gleichgewicht mit mehr Arbeitszeitflexibilität

Foto: Pixabay

Vorschau AFI-Barometer

Flexible Arbeitszeiten, die Reduzierung der Wochen-Arbeitszeit und mehr Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung: Dies sind die Erwartungen der Südtiroler Arbeitnehmer/Innen an die Arbeitgeber im Sinne einer besseren Work-Life-Balance. „Die AFI-Umfrage zeigt, dass es zwischen den Arbeitnehmer/Innen mit und ohne Betreuungspflichten einige markante Unterschiede gibt. Dennoch ist die Mehrheit der Befragten der Ansicht, dass für eine ausgewogene Work-Life-Balance vor allem flexible Arbeitszeiten ausschlaggebend sind“, sagt AFI-Präsident Dieter Mayr.

„Die Corona-Pandemie hat die Lebensgestaltung vieler Arbeitnehmer/Innen verändert. Sie suchen nach einem neuen Gleichgewicht zwischen Privat- und Berufsleben“, schickt AFI-Direktor Stefan Perini voraus: „Deshalb wollten wir dieses Thema zum Jahresbeginn 2022 in den Vordergrund rücken und haben im Sonderteil des AFI-Barometers nach den zwei Voraussetzungen für einen ausgewogeneren und weniger stressigen Alltag für Südtirols Arbeitnehmer/Innen gefragt“.

Ganz oben steht der Wunsch nach flexibleren Arbeitszeiten

Aus den Antworten geht hervor, dass über zwei Drittel der Arbeitnehmer/Innen (67%) in flexiblen Arbeitszeiten den Schlüssel zu einer ausgewogeneren Work-Life-Balance sehen. An zweiter Stelle folgen, ex aequo, die Reduzierung der Wochenarbeitszeit sowie Möglichkeiten der beruflichen Weiterentwicklung (jeweils 36%). Weniger ausschlaggebend scheinen hingegen wirtschaftliche Vergünstigungen (z. B. Gutscheine, Ermäßigungen, Essensgutscheine) oder Angebote für Familien (z. B. ein betriebseigener Kinderhort) seitens des Arbeitgebers zu sein (mit 29% bzw. 16%). Bei den Antworten der Befragten mit und ohne Betreuungspflichten gibt es keine wesentlichen Unterschiede, mit Ausnahme der größeren Bedeutung der beruflichen Karriere für Befragte ohne familiäre Verpflichtungen (43% gegenüber 31%) und des stärkeren Wunsches nach familienorientierten Dienstleistungen seitens der Befragten mit Kindern (21% versus 9%).

Homeoffice: mehr Zeit für sich und die eigene Familie, aber die sozialen Kontakte fehlen

Als wesentlichen Vorteil des Homeoffice nennen die Befragten das Wegfallen der Pendlerstrecken (39% „sehr“, 30% „eher“). In der Reihung folgen mit knappem Abstand die Möglichkeit, mehr Zeit der Familie (29% „sehr“, 29% „eher“) bzw. sich selbst zu widmen (24% „sehr“, 28% „eher“). Immer nach Ansicht der Befragten war Homeoffice allerdings nicht förderlich, um die Beziehungen mit dem Arbeitgeber zu verbessern, und auch die Betreuungsdienste wurden deshalb nicht weniger beansprucht. Wenngleich sich die Befragten darin einig sind, dass die Arbeit im Homeoffice mehr Zeit für sie selbst oder ihre Familien bedeutet, fehlt einem Großteil zugleich der soziale Kontakt mit den Arbeitskollegen (34% „sehr“, 34% „eher“). Dieser Umstand hat in einigen Fällen zu einem Gefühl der Isolation beigetragen (12% „sehr“, 20% „eher“).

Das AFI-Barometer erscheint viermal im Jahr (Winter, Frühjahr, Sommer, Herbst) und gibt das Stimmungsbild der Südtiroler Arbeitnehmerschaft wider. Die telefonisch geführte Umfrage betrifft 500 Arbeitnehmer/Innen und ist für Südtirol repräsentativ. Die Interviews für die Sommerausgabe des AFI-Barometers wurden im Zeitraum vom 1. bis zum 20. Dezember 2021 geführt.

Das aktuelle Stimmungsbild wird in den nächsten Tagen vorgestellt. Nähere Informationen zu den Forschungsergebnissen erteilen AFI-Direktor Stefan Perini (T. 349 833 40 65, stefan.perini@afi-ipl.org) sowie AFI-Forscher Matteo Antulov (T. 0471 41 88 38, matteo.antulov@afi-ipl.org).

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