Branchenspiegel Themenblock Stimmungsbild Sonderthema

Die Erwartungen für die wirtschaftliche Entwicklung Südtirols in den nächsten 12 Monaten sind recht optimistisch, was wohl mit den allmählichen Wiedereröffnungen zusammenhängt. Nachdem im Sommer 2021 der höchste „punktuelle“ Indexwert seit der ersten Auflage des AFI-Barometers verzeichnet wurde, fallen nun die Erwartungen der befragten Beschäftigten zwar etwas bescheidener aus, verzeichnen aber immer noch einen kräftigen Anstieg im 12-Monats-Vergleich (+27 Indexpunkte).

Die Arbeitsmarktdaten in den drei Monaten von Juli bis September 2021 zeigen eine Zunahme der lohnabhängigen Beschäftigung, sowohl im Vergleich zum vorhergehenden Quartal (+10,6%), als auch zum Herbst 2020 (+2,7%). Dank der Lockerung der Einschränkungen und der Wiederaufnahme wirtschaftlicher Tätigkeiten ist laut AFI-Barometer in 6 der 7 untersuchten Branchen ein deutlicher Aufschwung zu beobachten.

Der Beschäftigungszuwachs zieht sich durch alle Kategorien, unabhängig von Geschlecht oder Alter. Am deutlichsten fällt der Anstieg bei den Mitarbeitern/Innen mit einem befristeten Arbeitsvertrag (+8,8%) aus. Diese starke Zunahme ist vor allem auf die Wiederbeschäftigung der Saisonarbeiter/Innen im Tourismus zurückzuführen. Parallel dazu wird auch ein leichter Anstieg der unbefristeten Arbeitsverträge deutlich (+0,2%). Nicht von der positiven Tendenz betroffen sind hingegen – zumindest im Moment – die Lehrlinge, deren Anzahl in den letzten 12 Monaten sogar eine Abnahme um -4,8% verzeichnet.

Die Entspannung der Lage lässt sich auch an der Anzahl der in den Arbeitsämtern eingetragenen Arbeitslosen ablesen. Diese sinken trotz Aufhebung des Entlassungsverbots deutlich (-14,5% im Vergleich zum Vorjahr). Ein weiterer Beleg für den aktuellen Aufschwung ist die Zahl der genehmigten Lohnausgleichsstunden: -25,0% im Vergleich zum Vorjahresquartal.


HIER der Bericht „AFI-Barometer – Branchenspiegel Herbst 2021“ mit der Beschreibung der Entwicklung der 8 Indikatoren des Stimmungsbildes für jeden der 7 untersuchten Wirtschaftssektoren.


In den 12 Monaten vor der Umfrage haben in Südtirol 70% der Arbeitnehmer/Innen an einem Berufsbildungskurs teilgenommen, der meist vom Arbeitgeber (76%) bezahlt wurde, oft aber auch vom Beschäftigten selbst (24%). Der Großteil der Beschäftigten nahm auf Anleitung des Arbeitgebers an gezielten Fachkursen teil; ein bedeutender Anteil besuchte auch externe Veranstaltungen (sprich Tagungen, Konferenzen, Seminaren oder Workshops) oder wurde direkt am Arbeitsplatz eingearbeitet. Es gibt viele Gründe für die Teilnahme an Weiterbildungskursen von lohnabhängigen Beschäftigten. 86% bildeten sich weiter, um ihre beruflichen Aufgaben besser ausüben zu können; 80% beteiligten sich auch bzw. vor allem aus Eigeninteresse. Andere wiederum wollten vor allem eine Bescheinigung oder ein Attestat erhalten, ihre Karriereaussichten verbessern, soziale Kontakte knüpfen, die später nützlich sein könnten, oder den eigenen Lebenslauf bereichern, um ihren Arbeitsplatz zu sichern. Die Teilnahme an Weiterbildungen ist vor allem im öffentlichen Sektor und im Bereich der „Privaten Dienstleistungen“ sehr hoch. Es überrascht auch kaum, dass vor allem unbefristet Beschäftigte zur Weiterbildung neigen. Jene, die keine Weiterbildung besucht haben, begründeten dies vor allem mit dem mangelnden Bedarf an Weiterbildung oder weil dies vom Arbeitgeber nicht genehmigt wurde.


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Im Herbst 2021 ist die Stimmung bei Südtirols Arbeitnehmern gut. Nichtsdestotrotz wird Südtirols Wirtschaft in diesem Jahr noch nicht das Vorkrisenniveau von 2019 erreichen – Stichwort ausgefallene Wintersaison. Die Wirtschaftsaussichten für 2022 bleiben mit einem prognostizierten BIP-Wachstum von +3,9% positiv. Die Arbeitslosenzahlen dürften auf dem heutigen Niveau verharren. Mit großer Mehrheit sehen Südtirols Arbeitnehmer/Innen ihren eigenen Arbeitsplatz als nicht gefährdet. „Schreckensszenarien wie Massenarbeitslosigkeit und Pleitewellen von Unternehmen haben sich nicht bewahrheitet. Das heben wir nun mit besonderer Genugtuung hervor“, sagt AFI-Direktor Stefan Perini.


AFI-Barometer – Herbst 2021, „Das Stimmungsbild der Südtiroler Arbeitnehmer“ (PDF)

Die Herbstausgabe 2021 des AFI-Barometers richtet ihr Augenmerk auf die technische Affinität der Südtiroler bei der Nutzung der Online-Dienste der öffentlichen Verwaltung, im Hinblick auf ein qualitativ noch hochwertigeres und effizienteres eGovernment-Angebot.


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