Herbst 2014|01 – Weiterbildung nimmt Angst vor Arbeitsplatzverlust

AFI Barometer | Arbeitnehmer*innen | Arbeitsmarkt | Berufliche Weiterbildung | Einkommen | Konjunktur | Wohlfahrtsstaat | 13. Oktober 2014

In einer Wirtschaft in ständigem Wandel müssen die Kompetenzen der Arbeitnehmer ständig weiterentwickelt werden. Vor diesem Hintergrund richtet die sechste Ausgabe des AFI-Barometers seinen Fokus auf die ständige Aus- und Weiterbildung. Über die Gründe, warum Arbeitnehmer an Weiterbildungskursen teilnehmen und wie sich dieser Umstand auf das Stimmungsbild auswirkt.

Insbesondere in einer schwierigen wirtschaftlichen Situation wie der aktuellen, kristallisiert sich Aus- und Weiterentwicklung zu einem strategischen Faktor heraus, sowohl aus dem Blickwinkel der Unternehmen als auch der Arbeitnehmer. Unternehmen benötigen Mitarbeiter mit einer hohen Professionalität, um die betriebliche Produktivität und damit ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Für die Arbeitnehmer wiederum ist Weiterbildung essentiell, um mit den neuen Anforderungen Schritt zu halten und die eigene Attraktivität am Arbeitsmarkt zu sichern.

„Die Umfrageergebnisse zeigen einen Zusammenhang zwischen Weiterbildung und Angst um Arbeitsplatzverlust“, erläutert Irene Conte, die im Institut das AFI-Barometer koordiniert. „Wer sich weiterbildet schätzt das Risiko, den eigenen Arbeitsplatz zu verlieren, deutlich geringer ein als wer dies nicht tut“.

Die Ergebnisse im Detail

Graf 1 deu formSieben von zehn Arbeitnehmer sind der Meinung, dass ihre effektiven Kenntnisse angemessen sind, um ihre Arbeit gut ausüben zu können. 21% der Arbeitnehmer fühlen sich „überqualifiziert“ – das heißt sie sind der Meinung, dass ihre Kenntnisse über das hinausgehen, was an ihrem derzeitigen Arbeitsplatz notwendig ist. Demgegenüber geben 9% an, dass sie zusätzliche Weiterbildung benötigen würden, um ihre Aufgaben gut erledigen zu können.

In den letzten 12 Monaten haben fast drei Viertel (74%) der Arbeitnehmer an mindestens einer Weiterbildungsinitiative teilgenommen. 87% geben als Grund Eigeninteresse an. 82% haben teilgenommen, um ihre beruflichen Aufgaben besser ausführen zu können. Rund die Hälfte der Arbeitnehmer gibt an, dass sie dazu vom Arbeitgeber „verpflichtet“ wurde.

AGraf 2 deu formls häufigster Grund für die Nicht-Teilnahme genannt wird die fehlende Notwendigkeit, die beruflichen Aufgaben ausüben zu können (55%). Häufig angegeben ist allerdings auch der Umstand, dass der Arbeitgeber die eigene Weiterbildungsbereitschaft nicht unterstützt hätte (48%). Ein weiteres Hindernis für die Weiterbildung ist der berufliche Termindruck (40%).

Die Weiterbildung ist eine wesentliche Triebfeder der Gesellschaft und somit auch des Arbeitsmarktes. Qualifizierte Weiterbildung bedeutet für die Unternehmen höhere Wettbewerbsfähigkeit und für die Mitarbeiter steigende Beschäftigungsfähigkeit“, erklärt Toni Serafini, Präsident des AFI. „Es ist also wichtig, die verschiedenen Weiterbildungsangebote auf lokaler Ebene besser zu vernetzen, auch mit dem Ziel, besonders die Personen mit niedriger Qualifikation anzusprechen“.

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