Sommer 2022|03 – Themenblock: Ungleichheiten

AFI Barometer | Arbeitnehmer*innen | Arbeitsmarkt | 05. August 2022

83% der Befragten schätzen die Kluft zwischen arm und reich in Südtirol als relativ groß (59%) oder sehr groß (24%) ein. Nur 18 % finden, dass diese Kluft unerheblich ist.

Für die Südtiroler Arbeitnehmer ist die lokale und gesamtstaatliche Wirtschaftspolitik Hauptursache für die Kluft zwischen arm und reich (33 %). Es folgen Lohnpolitik (23 %) und Steuerpolitik (18 %), also  Faktoren, die der einzelne Arbeitnehmer nicht beeinflussen kann. Erst an vierter Stelle finden wir „Unterschiedliche Arbeitsleistung“ als Antwort (10 %).

Engagement und Arbeitseinsatz sind sicherlich notwendig, um den sozialen Aufstieg zu schaffen, aber nach Meinung der Befragten nicht allein ausschlaggebend. Der wichtigste Faktor für den beruflichen Erfolg sei eine gute Ausbildung. Die Befragten geben aber auch an, dass man die richtigen Leute kennen sollte, um voranzukommen. Auf einer Skala von 0 (unwichtig) bis 10 (sehr wichtig) lag nur die Bildung im Durchschnitt über 8. Für die Karriere zweitrangig sind laut den Befragten harte Arbeit, pures Glück oder die Zugehörigkeit zu einer wohlhabenden Gesellschaftsschicht.

Die einschneidendsten Maßnahmen zur Bekämpfung der Ungleichheit sind – für weibliche Arbeitnehmer – eine solide Grundausbildung und lebenslanges Lernen, aber auch die Schaffung von hochwertigen Arbeitsplätzen (in beiden Fällen bewerteten 95 % der Befragten diese Maßnahmen als „sehr oder äußerst wirksam“). Es folgen ein progressives Steuersystem (83 %), nicht ohne eine angemessene Kombination mit Sozialtransfers, und eine stärkere Beteiligung von Frauen an Entscheidungsprozessen (76 %).

Zur Pressemitteilung (PDF)


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