Standortbestimmung Arbeit 4.0
Wir sind mittendrin in der Digitalen Revolution. Diese will und muss gestaltet werden.
Für die Einen ist sie Verheißung und Lebensgefühl, für die Anderen bedeutet sie Unsicherheit: die digitale Transformation. Schon jetzt polarisiert sie die Arbeitswelt. Nun gilt es, die Chance der Digitalisierung für Wirtschaft, Beschäftigung und gute Arbeit zu nutzen. Bei den neuen digitalen Arbeitsformen muss der Mensch im Mittelpunkt stehen.
Dazu muss das „Konzept der Guten Arbeit“ Anwendung finden. Die Diskussion um Arbeitszeiten und feste Arbeitsorte wird neu zu führen sein. In der Aus- und Weiterbildung sind Rahmenbedingungen zu schaffen, die der neuen Zeit standhalten. Gesellschaft und Arbeitswelt müssen vor der missbräuchlichen Verwendung von Daten geschützt werden, die in großen Massen verfügbar sein werden. Kurzum: Die Digitalisierung muss das Leben aller verbessern und darf kein Geldvermehrungsprogramm für wenige Reiche sein.
Es muss dafür gesorgt werden, dass alle einen gerechten Beitrag zur Finanzierung des Wohlfahrtsstaates leisten. Fragen der Ethik und der Werte im Wirtschaftssystem müssen losgelöst von dem diskutiert werden, was technisch möglich ist. Auch die Gewerkschaften werden ihren Blickwinkel verändern müssen, um viel mehr Menschen wirkungsvoll vertreten und vor Ausbeutung und sozialem Abstieg schützen zu können. Gesellschaftliche Prozesse von dieser Tragweite beginnen mit einer gemeinsamen Standortbestimmung und erfordern ein hohes Maß an Mitgestaltung aller gesellschaftlich relevanten Akteure. Packen wir’s an!
Zuerst veröffentlicht in „Die Neue Südtiroler Tageszeitung“ vom 1. Juli 2017
Wirtschaft Quer |