11. Juli 2022

Gesamteinkommen sinkt zum ersten Mal

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Einkommenserklärungen

Erstmals seit 2014 – also dem Jahr, in dem das AFI | Arbeitsförderungsinstitut die Daten des Wirt-schafts- und Finanzministeriums ausgewertet hat – geht in Südtirol die Gesamtsumme der erklärten Einkommen zurück. Der Rückgang bezieht sich auf das Steuerjahr 2020, das Jahr, in dem die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie in Bezug auf die wirtschaftlichen Folgen am stärksten zu spüren waren. Die Negativtendenz betraf nicht nur Südtirol (-3,5%), sondern alle italienischen Regionen, insbesondere jene im Norden. „Nur die Toskana hatte eine ähnlich starke Negativentwicklung wie Südtirol“, informiert AFI-Direktor Stefan Perini, „wo ebenso wie in Südtirol die Einkommen aufgrund der Lockdowns im Tourismussektor stark eingebrochen sind“.

Auch in diesem Jahr hat das AFI | Arbeitsförderungsinstitut die Daten des Wirtschafts- und Finanzministeriums unter die Lupe genommen. Im Jahr 2021 haben 419.131 Südtirolerinnen und Südtiroler den Steuerbehörden verschiedene Einkommensarten für das Steuerjahr 2020 gemeldet.

Auf dem zweiten Platz der gesamtstaatlichen Rangliste der Durchschnittseinkommen

Die insgesamt erklärte Einkommenssumme beläuft sich in Südtirol auf 10,4 Milliarden Euro, was einem durchschnittlichen erklärten Einkommen von 24.766 € entspricht. Im gesamtstaatlichen Vergleich der Durchschnittseinkommen liegt die Provinz Bozen an zweiter Stelle, davor nur noch die Lombardei (25.331 €).

An der Spitze der Gemeinden mit dem höchsten durchschnittlichen Gesamteinkommen steht Pfalzen mit 29.379 €. Es folgen Bruneck (29.073 €), Eppan (28.594 €), Vahrn (28.426 €) und Brixen (27.814 €). Die Landeshauptstadt Bozen (27.400 €) verbessert sich im Vergleich zum Vorjahr um sechs Positionen und klettert auf den siebten Rang.

Kategorie „Über 75.000“

Nur 3,3% der Steuerzahler geben ein Einkommen von mehr als 75.000 € an. Im Vergleich zu den Ergebnissen der beiden vorangegangenen Steuerjahre ist dies ein leicht rückläufiger Wert (3,5% sowohl 2019 als auch 2018). Die 13.812 Südtiroler Steuerpflichtigen mit einem Bruttoeinkommen von über 75.000 € machen 18,4% des gesamten in Südtirol erzielten Einkommens aus.

Rückgang der Steuereinnahmen

Der Rückgang der Einkommen betrifft natürlich auch die Steuereinnahmen, die von 2,2 Milliarden Euro im Steuerjahr 2019 auf 2,0 Milliarden Euro im Steuerjahr 2020 zurückgehen.

Bei der Analyse des Steueraufkommens in den einzelnen Bezirksgemeinschaften ist festzustellen, dass die Stadt Bozen, die hinsichtlich der Anzahl der Steuerpflichtigen nur an zweiter Stelle steht, mehr als ein Fünftel (22,7 %) der in der Provinz eingezahlten IRPEF-Steuer auf sich vereint. Auf Bozen folgen das Burggrafenamt (18,7%) und das Pustertal (15,9%). Der Bezirk, der am wenigsten für die Staatskasse beiträgt, ist das Wipptal (3,7%), der aber auch von allen der Bezirk mit den wenigsten Steuerzahlern ist.

Die Gemeinden, in denen im Durchschnitt am meisten Steuern gezahlt wurden, sind Eppan (7.621 € pro Steuerzahler), Pfalzen (7.542 €), Vahrn (7.312 €), Bruneck (7.271 €) und Brixen (7.065 €).

Der AFI-Zoom Nr. 65 „Südtirols erklärte Einkommen im Jahr 2021 Teil 1: Ein Blick auf das Territorium“ ist hier abrufbar.

Nähere Informationen erteilt AFI-Direktor Stefan Perini (T. 0471 41 88 30 oder M. 349 833 40 65, stefan.perini@afi-ipl.org).

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