23. August 2017

Körperliche Belastungen in der Südtiroler Arbeitswelt [Zoom 19|2017]

Bei körperlich belastenden Einflüssen aus der Arbeitsumgebung steht Südtirol nicht gut da: In fünf von sieben Fällen ist Südtirol schlechter dran als die Vergleichsländer Italien, Österreich, Deutschland und die Schweiz. Die überdurchschnittlich entwickelten Belastungsfaktoren sind: Vibrationen von Werkzeugen und Maschinen, starker Lärm, hohe Temperaturen, niedrige Temperaturen, Einatmen von Staub, Rauch und Abgasen.  Zweimal hat Südtirol sogar die schlechteren Werte als der EU-Durchschnitt (Vibrationen von Werkzeugen und Maschinen, hohe Temperaturen).

Chemischen und biologischen Risiken sind die Südtiroler Beschäftigten hingegen nur genauso wenig häufig ausgesetzt wie die mitteleuropäische Vergleichsgruppe. Bei dieser Belastungsgruppe ist Italien am meisten betroffen.

Was die Belastungen des Bewegungsapparates angeht, ist das Bild differenziert: Beim Tragen von Lasten und bei ständig sich wiederholenden Arm- oder Handbewegungen weist Südtirol die schlechtesten Werte der Vergleichsgruppe auf und liegt auch über dem EU-Durchschnitt. Bei anderen Indikatoren hingegen steht Südtirol besser da: Ermüdende oder schmerzhafte Körperhaltungen müssen die Südtiroler Beschäftigten weniger oft einnehmen als die Vergleichsgruppe und der EU-Durchschnitt. Auch das langandauernde Sitzen ist nicht so stark verbreitet wie in der Vergleichsgruppe.

Ganz klassisch sind Wirtschaftsbereiche mit einem hohen Grad an körperlicher Arbeit auch gleichzeitig am meisten von körperlich belastenden Arbeitsbedingungen betroffen: Das Transportwesen und die Logistik, die Landwirtschaft, das verarbeitende Gewerbe und besonders stark das Baugewerbe.


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