Winter 2014|03 – Gute Zeiten für Investoren, schwierige für Sparer

AFI Barometer | Arbeitnehmer*innen | Arbeitsmarkt | Einkommen | Renten und Vorsorge | Sparen | 22. Januar 2015

Der Zinssatz ist eine Medaille mit zwei Seiten. Zeiten niedriger Zinsen sind gut für Investoren und schlecht für Sparer. Positiv hervorzuheben ist, dass die Kreditvergabe an Unternehmen in den letzten Jahresmonaten 2014 wieder angesprungen ist. Demgegenüber müssen sich Sparer derzeit mit äußerst niedrigen Zinsen begnügen. Berücksichtigt man, dass die aktuelle Inflationsrate in Südtirol 0,8% beträgt, so müssen Sparer beispielsweise italienischen Staatsanleihen mit einer Laufzeiten von mindestens einem Jahr wählen, nur um den Wertverlust durch die Inflation auszugleichen. „Dabei ist Wertbeständigkeit das wichtigste Kriterium, das die Arbeitnehmer zugrunde legen, wenn sie ihr Erspartes anlegen“, bestätigt Irene Conte, die im Institut das AFI-Barometer koordiniert. 70% geben die Sicherheit, das investierte Kapital nicht zu verlieren, als eines von zwei Kriterien bei der Wahl der Anlageform an. Am zweiwichtigsten (62%) ist Südtirols Arbeitnehmern die Liquidität, also die unmittelbare Verfügbarkeit des Ersparten, wenn es die Notwendigkeit erfordert. Die langfristige Rendite wird von 48% der Befragten ins Auge gefasst. Nur 15% der Südtiroler Arbeitnehmern messen der kurzfristigen Rendite eine große Bedeutung zu.

Gespart wird für den Nachwuchs

graf_risparmioDer Hauptgrund fürs Sparen sind die Kinder. 61% der Befragten geben dies entweder als wichtigsten oder zweitwichtigsten Grund an. 51% sparen, um unvorhergesehenen Ereignisse besser begegnen zu können, wie beispielsweise den Verlust des Arbeitsplatzes. Die Vorsorge fürs Alter wird von 44% als Grund angegeben, das Sparen fürs Eigenheim von 41%. Die Prioritäten ändern sich im Lebensverlauf: Die Jungen geben als wichtigsten Grund das Eigenheim an, die Alterskategorie 30-49 Jahre die Kinder, die Über-50-Jährigen die Vorsorge fürs Alter.

Die niedrige Priorität der Altersvorsorge bei den Jugendlichen gibt Landesrätin Martha Stocker zu denken: „Dass die Zeiten nicht leicht sind, ist uns als Südtiroler Landesregierung bewusst. Aber selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es wichtig, fürs Alter über eine Zusatzrente vorzusorgen“.

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